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Was ist ein Bruch (lateinisch „Hernie“)?

Unter einem Bauchwand“bruch“ – lateinisch „Hernie“ – versteht man eine krankhafte Lücke in der Bauchwand. Durch diese Bruchpforte drängt sich von innen nach außen der sog. Bruchinhalt, meist Fettgewebe und Darmanteile.

Weil diese „Beulen“ oft erstmalig nach schwerer Anstrengung entstanden und dann meist schmerzten, sprachen die alten Chirurgen vom „Bruch“ der Bauchdecke.

Ein Sonderfall sind Brüche am Zwerchfell, der muskulären Barriere zwischen der Bauch- und der Brusthöhle.  Am häufigsten befindet sich hierbei die Bruchlücke am Durchtritt der Speiseröhre. Diese „Hiatushernien“ führen zu krankhaftem Sodbrennen.

Wie entsteht der Bruch?

Hernien können an bestimmten Schwachstellen der Bauchdecke – meist am Nabel und in den Leisten – angeboren sein und müssen dann bereits im Säuglings- und Kindesalter behandelt werden.

Meist jedoch entstehen Hernien erst im Laufe des Lebens. Denn unser Bindegewebe in der Bauchdecke muß echte Schwerarbeit leisten: Beim Heben, beim Pressen und Husten aber auch im normalen Alltag. Hierbei können insbesondere im jungen Erwachsenenalter bei zu großen Belastungen einerseits oder aber in höherem Lebensalter mit nachlassender Bindgewebsfestigkeit andererseits Brüche entstehen.

Warum entsteht der Bruch?

Begünstigend ist sicherlich eine wissenschaftlich noch nicht abschließend erforschte, ererbte Veranlagung zur Bindewebsschwäche (Kollagenbildungsstörung). Eine echte Therapie hierfür gibt es leider nicht.

Andererseits begünstigen viele weitere Faktoren die Bruchentstehung, welche einerseits zu einer Gewebeschwächung (Diabetes mellitus, Rauchen) und andererseits zu einer Druckerhöhung im Bauchraum führen, wie chronische Bronchitis (Husten), chronische Verstopfung, erschwertes Wasserlassen (Prostatavergrößerung), Fettleibigkeit sowie Schwangerschaften.

Ein Sonderfall sind Narbenbrüche mit Hernienbildung im Bereich einer nicht genügend stabil ausgeheilten Bauchdeckennarbe nach Operationen im Bauchraum.

Wie bemerke ich einen Bauchwandbruch?

Meist kommt es am Bauch oder in den Leisten zu einer Vorwölbung oder Schwellung. Diese Schwellung kann zunächst problemlos zurüchgedrückt werden oder im Liegen von selbst vergehen. Sie kommt aber im Stehen und bei Belastung immer wieder hervor. Sie kann sich im Laufe der Zeit  insgesamt vergrößern, kann beginnen zu „ziehen“ und zu schmerzen.

Unter Umständen können Schmerzen an der Bauchdecke und insbes. in den Leisten auch vor dem Sichtbarwerden einer Schwellung durch eine gerade beginnende Bruchbildung hervorgerufen sein.

Typische Beschwerden gibt es nicht, viele Patienten sind beschwerdefrei. Allerdings können auch im Einzelfall dramatische Beschwerden akut auftreten, die dann einer sofortigen ärztlichen Behandlung bedürfen. Dieser Befund einer sog. Einklemmung (Inkarzeration) sollte heutzutage unbedingt vermieden werden.

Warum sollten Brüche behandelt werden?

Brüche heilen bei Erwachsenen nie von selbst ab. Im Gegenteil, im Laufe der Zeit vergrößern sie sich, sehen unschön aus und verursachen meist früher oder später Schmerzen. Darüberhinaus besteht dann irgendwann auch immer die Gefahr einer akuten Einklemmung (Inkarzeration) vorgefallener innnerer Organe, meist Darm in der Bruchpforte. Diese sehr schmerzhafte und auch letztlich meist lebensbedrohliche Situation erfordert dann immer die sofortige Notfalloperation.

Wo wende ich mich hin, wenn ich glaube einen Bruch zu haben?

Ihr Ansprechpartner Nummer eins wird Ihr Allgemeinarzt bzw. „Hausarzt“ sein. Aber nicht selten erkennen auch Urologen das erste Mal einen Bruch. Zur Bestätigung der Diagnose sowie zur weiteren Planung ist ein bei Hernienoperationen erfahrener Chirurg der ideale Ansprechpartner.

Sehr gerne können Sie sich bei uns einen ambulanten Vorstellungstermin vereinbaren. Aber auch im Notfall sind wir für Sie da!

Für Informationen und Termine nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.